CV

Die internationale Presse lobt das Spiel des Schweizer Geigers Sebastian Bohren für seine "erfrischende Direktheit" (Guardian), "Charme und Eleganz" (The Strad) und „Bravour" (Sunday Times). Im Repertoire von Barock bis Romantik sucht Sebastian Bohren ein Hörerlebnis fern der Routine, in der Musik von Moderne und Gegenwart das Abenteuer des Entdeckens.

2022 erhielt er die Auszeichnung „Der Goldene Bogen“, verliehen durch die „Stiftung Schweizer Geigenbauschule". Die Süddeutsche Zeitung beschrieb Bohren als „einen der ernsthaftesten und geradlinigsten Musiker seiner Generation“, und das BBC Music Magazine vergab 5 Sterne für seine bei Avie erschienene Aufnahme mit Mozart-Konzerten. Auch Sebastian Bohrens aktuelle Aufnahme, die Weltersteinspielung von Peteris Vasks Violinkonzert „In Evening Light“, mit dem Münchener Kammerorchester und Sergej Bolkhovets erhält von der internationalen Fachpresse Höchstnoten.

In der Saison 2024/25 wird Sebastian Bohren erneut mit Daniel Hope und dem Zürcher Kammerorchester in der Zürcher Tonhalle auftreten und mit dem Musikkollegium Winterthur unter Heinz Holliger auf Tournee gehen. Im Mittelpunkt seiner Aktivitäten stehen Violinkonzerte des 20. und 21. Jahrhunderts: Alban Bergs Violinkonzert mit der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz unter Otto Tausk, das Violinkonzert von Othmar Schoeck mit Izabele Jankauskaite und dem Kammerorchester Basel im dortigen Stadtcasino, Samuel Barber's mit dem Orchestra Sinfonica di Milano unter Emmanuel Tjeknavorian und das Violinkonzert »In Evening Light« von Peteris Vasks mit dem Münchener Kammerorchester sowie mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn unter Mario Venzago. Darüber hinaus wird Bohren mit Sergej Bolkhovets und dem Swedish Chamber Orchestra in Magnus Lindbergs Violinkonzert auftreten und mit Jonathan Bloxham und den London Mozart Players auf Tournee gehen.

In seiner Schweizer Heimat arbeitet Sebastian Bohren regelmässig mit dem Tonhalle-Orchester Zürich, Sinfonieorchester Basel, Luzerner Sinfonieorchester, Orchestra della Svizzera Italiana, Musikkollegium Winterthur, argovia philharmonic, Zürcher Kammerorchester, Kammerorchester Basel, Festival Strings Lucerne, Camerata Zürich, Kammerphilharmonie Graubünden, Zuger Sinfonietta und CHAARTS Chamber Artists zusammen. Auf internationalen Bühnen steht er er mit dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Kölner Kammerorchester, Göttinger Sinfonieorchester, Württembergische Philharmonie Reutlingen, Südwestdeutsches Kammerorchester, KKO Mannheim, Stuttgarter Kammerorchester, Wiener Kammerorchester und Orchestra di Padova e del Veneto.
Zu den Dirigenten, mit denen er zusammenarbeitet, gehören Christoph Eschenbach, Cristian Macelaru, Marc Minowski, Jan Willem de Vriend, Michael Sanderling, Elim Chan, Emmanuel Tjeknavorian, Ivor Bolton, Thierry Fischer, James Gaffigan, Heinz Holliger, Patrick Lange, Andrew Litton, Andrew Manze, Christoph Poppen, Gábor Takács-Nagy und Mario Venzago. 2018 debütierte Bohren beim Lucerne Festival.

2019 brachte Sebastian Bohren eine vom ukrainischen Perkussionisten Andrej Pushkarev für ihn geschriebene Bearbeitung von Prokofjews Violinsonate Nr. 1 für Violine und Orchester zur Uraufführung. Ein Livemitschnitt mit dem Georgischen Kammerorchester Ingolstadt erschien im gleichen Jahr bei Sony Classical. Unter seinen bisherigen Einspielungen sind die Konzerte von Beethoven, Mendelssohn, Karl Amadeus Hartmann und Britten, ein erster Teil einer Gesamtaufnahme von Bachs Sonaten und Partiten, sowie Werke von Schubert, Schumann, Respighi, Shostakovich, Vasks und Kancheli hervorzuheben.

Als Mitglied des Stradivari Quartetts spielte Sebastian Bohren von 2013 bis 2020 auf internationalen Bühnen wie der Berliner Philharmonie, Elbphilharmonie, National Center for the Performing Arts in Peking, Shanghai Symphony Hall sowie in der Victoria Hall in Singapur. Zu seinen Kammermusikpartnern zählen die Geiger Josef Spacek, Hansheinz Schneeberger und Dmitry Sitkovetsky, der Pianist Andreas Haefliger, der Bratschist Antoine Tamestit, die Cellisten Anastasia Kobekina, Thomas Demenga und Christian Poltera sowie der Klarinettist Reto Bieri.

Sebastian Bohrens kulturelles Engagement bewegte ihn 2023 zur Gründung des Brugg Festivals in der gleichnamigen Schweizer Stadt: ein einwöchiges Event, das eine Reihe renommierter Musiker und Ensembles präsentiert und starke musikvermittelnde Akzente setzt. Darüber hinaus ist der Geiger ist künstlerischer Leiter der Konzertreihe Stretta Concerts, die in jeder Saison hochkarätige Solisten, Kammerensembles und Orchester aus ganz Europa nach Brugg einlädt.

Sebastian Bohren spielt eine 1761 in Parma von Giovanni Battista Guadagnini gebaute Violine, die »Ex-Wanamaker-Hart«.

NEWS

2025

2025



Neuer Live-Mitschnitt von Willy Burkhards Violinkonzert mit dem MKW und Heinz HolligerLink
Kritik zur Ersteinspielung von Peteris Vasks Violinkonzert Nr. 2:The Strad recommends
Artikel zum Brugg Festival im Kulturtipp

KONZERTE

[Konzertkalender exportieren]
mehr laden

BISHERIGE KONZERTE

mehr laden

CD

Download-Link"Masterly musicianship aplenty in a Vasks premiere" The Strad
“very beautiful, and beautifully played all around” BBC Music Magazine

(April 2024)

Kritiken
The Strad, Juni 2024
The Strad Recommends:In Evening Light
By Edward Bhesania

Masterly musicianship aplenty in a Vasks premiere

Latvian composer P?teris Vasks experienced a musical epiphany in the 1970s. Inspired by nature and a need for emotional honesty he turned to a new style of simplicity that has led him to be grouped among the ‘holy Minimalists’ alongside Arvo Pärt, John Tavener and Henryk Górecki. And, in common with the rest of the group, he has no shortage of champions.

Vasks’s First Violin Concerto ‘Distant Light’ was premiered by Gidon Kremer in 1997 and the composer returned to the subject of light for his Second Violin Concerto, its name a reference to our twilight years; like the first, this is also scored for strings alone.

In this, its premiere recording, Swiss violinist Sebastian Bohren proves to be an ideal champion. The long soaring lines are lovingly sustained and his tone, although lucid, allows for melancholy and uncertainty too. Yet there’s no lack of power, not least in the three cadenzas, which are replete with double- and triple-stops. The Munich Chamber Orchestra offers warm and sensitive support, while also being alive to the dramatic tension of the second movement. Lonely Angel is adapted from the fifth movement of Vasks’s String Quartet no.4 (1999) and here Bohren shines in the extreme high-lying writing. Schubert’s Rondeau brillant is an unlikely pairing but its songlike and dancelike features are neatly contrasted in this arrangement for violin and strings.


Gramophone, Juni 2024
“Sebastian Bohren plays with an amber-like tone, so clean and pure ... unusually fine sound ... immersive yet crystal clear ... exquisite performances”
| Bild
BBC Music Magazine, Juni 2024
“very beautiful, and beautifully played all around”
| Bild
Neuer Merker, Mai 2024
Das Violinkonzert „In Evening Light“,23 Jahre nach dem für Gidon Kremer geschriebenen Erstling „Distant Light“ entstanden, markiert das jüngere Schaffen des lettischen Komponisten P?teris Vasks für Violine und Orchester. Gemeinsam mit „Lonely Angel“, einer Hommage an Vasks’ verstorbene Mutter, umrahmt es auf diesem Album Franz Schuberts „Rondeau brillant“ in b-Moll, Op. 70, D. 895, arrangiert für Violine und Streicher.

„Fernes Licht“ und „Abendlicht“, zwei völlig verschiedene und dennoch verwandte Ausdruckswelten, die eine nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, die andere im Herbst eines schöpferischen Lebensweges, profilieren den lettischen Komponisten als einen im Wesentlichen tonal schreibenden, atmosphärischen Klangmaler. Selbst ausgebildeter Geiger und Kontrabassist, bildet Vasks Werk einen Archipel an Emotionen zwischen Erinnerungsschmerz an das „Völkergefängnis Sowjetunion“, persönlichen Freuden und Leiden, die Beschwörung der Wunder der Liebe und der Natur.

Von welch großem Respekt und welch in feinste melancholische Schleier getauchten Wertschätzung für die Schöpfung ist auch sein dreisätziges Violinkonzert „Im Abendlicht“ getragen. Ein scharfer Beobachter ist dieser P?teris Vasks, ein Komponist, der hineinhört und die Dinge erstehen, der volkstümliche Passagen einige unbeschwerte Momente heraufbeschwören, in die Lebenserzählung wehmütige Trauer einfließen lässt. Vergangene Konflikte, ihre Schatten, einander konterkartierende Gefühle und Dunkles blubbern an die Oberfläche. Ein felsenfester Glaube fern jeglicher analytischen Kälte steht auch jeglicher sentimentalen Verklärung entgegen.

Sebastian Bohren ist der Solist dieses Konzerts, das im Innersten schmerzende Beauté, Spiritualität und Virtuosität in einem dämmerigen Diminuendo zu Höherem eint. Das Herz des Konzerts bildet das Andante cantabile. Es handelt sich um den 17-minütigen Mittelteil, der dem Soloinstrument nicht nur in der Kadenz den dramatischen narrativen Faden überantwortet, während das Orchester in stets komplexeren Harmonien bis zu stürmischen Dissonanzen dem Unbewussten des Helden Plastizität und Form zu geben versucht. Im mit con amore eindeutig betitelten dritten Satz umschmeichelt der Geigensang die immer lichtvoller atmenden Kantilenen. In zartem Pastell haucht das Konzert aus.

Die Mediation für Streichorchester und Violine „Einsamer Engel“ stammt aus dem Jahr 2006. Sie ist ein Kind des fünften Satzes des vierten Streichquartetts (1999). Vasks: „Das Stück ist die Vision eines Engels, der einsam über die Menschen hinwegfliegt, voller Trauer darüber, welche Aggressivität und Grausamkeit zwischen ihnen ist. Wie ein Schutzengel berührt er mit seinen Flügeln die Erde und bringt so Trost und Heilung.“ Hier ist es zuallererst die Violine, die zu gedämpften Klängen der Streicher in von Ruhe bestimmten lang gezogenen melodischen Strömen fantasiert. Das Werk ist der mit 90 Jahren verstorbenen Mutter des Komponisten gewidmet.

Sebastian Bohren, der seiner Geige unerhörte Klangwirkungen abgewinnen kann, ist ein Meister der Zwischentöne. Mal klingt seine G. B. Guadagnini aus dem Jahr 1761, mit differenziertem Bogenstrich und bewusst sparsam eingesetztem Vibrato gespielt, wie eine Flöte, mal wie eine mystische Stimme, die flüstert, schmeichelt und umgarnt. Zu bewundern sind Phrasierung, weiträumige Legatobögen, bei Schubert und der Meditation zudem eine ergreifende, beinahe somnambule Verinnerlichung.

Begleitet wird Bohren vom Münchner Kammerorchester unter der kongenialen musikalischen Leitung des schwedischen Dirigenten Sergej Bolkhovets, einst selbst ein gefragter Violinist, der als Orchestermusiker u.a. bei den Berliner Philharmonikern, dem Deutschen Sinfonieorchester und dem Schwedischen Radio-Symphonieorchester musizierte.

Fazit: Wahrhaftig und mit lächelndem Ernst. Ein Album für die einsame Insel.

Dr. Ingobert Waltenberger

WDR3, Mai 2024

AVIE records, international release: 18th of june 2021
Download-Link

(Juni 2021)

Kritiken
Musicwebinternational, Juni 2022
Most striking on this CD is Violin Concerto No 5. Its first movement is Allegro aperto, ‘open’, bright, radiant. Gábor Tákacs-Nagy has the orchestra itching to power forward, impish violins between lusty tuttis and vibrant dynamic contrasts. The second theme (tr. 8, 0:34) is both beaming and eloquent. A sphere away, Sebastian Bohren enters Adagio in a sweet, almost spiritual distillation over violins’ soft, murmuring breezes of semiquavers and ends with an appropriate, stylish eingang (mini cadenza, 2:02). Next, he leads the orchestra in the first theme in upper register and a more elegant makeover. He introduces a third theme (2:39), smiling and refined, before savouring the second (3:14) in aristocratic manner.

His cadenza (7:44) by Joseph Joachim, is also in the recording I compare, from Baiba Skride with the Swedish Chamber Orchestra/Eivind Aadland in 2019 (Orfeo C997201, review). It begins with the second part of the third theme and after some soaring takes up some recollection (8:55) of the later part of the first theme (c.f. 2:24). Timing at 1:46, Skride starts more playfully than Bohren, emphasising virtuoso display and joy. Bohren, steadier at 1:57, seems fastidiously to select elements for consideration, his recollection of the first theme appearing a more distanced perspective than Skride’s. Bohren/Tákacs-Nagy bring more drama in a threatening development, met with rigour and resolved by wholehearted acceptance of the challenge. Skride rides this more freely, savouring serenity sooner. Bohren shares the perspective of his surrounding strings: Skride shows more individual character offsetting them.

The Adagio slow movement has just one theme: orchestra with ruminative first strain packed with semiquavers. The second strain (tr. 9, 0:34) incorporates optimistic, tripping demisemiquavers, the third (0:55) begins with throwaway hemidemisemiquavers before concluding (1:22) with rising and falling petal like pairs of them. Bohren’s take-up brings more focus to the opening contemplative mood, his second phrase (2:01) already an eloquent arioso of potential tragedy. His second strain is a recall of happier times, his third a transformation from forte brusqueness to piano filigree finesse. Bohren now brings the development (4:24), pathos and crisis points (5:10, 5:14), sweet pleading (5:30), then skipping change of heart (5:39). Via pretend recapitulation (6:00) and second development (6:27) a refined way is found of civilising the third strain. Again, Bohren plays Joachim’s cadenza: gentle rising arpeggios based on the first strain, then sweet double stopping and upper register musing before the third strain’s petals in pairs shine at the close. Bohren’s cadenza timing of 0:54 is shorter than Skride’s 1:16, partly because he omits the angst and pleading of its middle section (7:41 to 8:12 in Skride) which better reflects the movement as a whole. An authorized cut? Jascha Heifetz’s 1951 recording (Naxos Historical 8.111288) is uncut.

The Tempo di Menuetto rondo finale sports a cheerful, yet elegant, theme lightly sprung by Bohren. The first episode (tr. 10, 0:34) has Bohren developing more refined, expansive musing, finishing with a tasteful eingang (1:33), then a juicier one (2:57) after the mock serious second episode (2:08). A central interlude (3:38) incorporates violin solos, the refrain after which gives this concerto its nickname Turkish (4:07) being alla turca in which the cellos and basses play col legno, tapping the strings with the wood rather than hair of their bows. After this pizazz an extended eingang (6:01) eases the transition back to the rondo theme. Bohren plays Joachim’s, with flurrying start and firmly articulated seven notes in the bass against the flourishing ascent to the upper register. Skride, timing at 0:23 to Bohren’s 0:27, goes for a smoother opening balance yet more shimmering ascent. As the return of the first episode is modified (7:04), Bohren brings a gentle, golden sunset.

Best of the rest? Two choices, first the opening movement of Symphony No 29. The CHAARTS Chamber Artists is a small international orchestra. You immediately notice the clarity yet homely warmth of the lower strings richly balancing the soft opening theme in the first violins, but then find very arresting the loud tutti repeat (tr. 4, 0:18), the theme now on all the violins, echoed at two crotchet beats’ distance by the lower strings, while oboes and horns add an electrifying upper layer of the key note sustained in octaves. The second theme (0:47) finds us back in domesticity, the second violins cosily echoing the firsts at a comfortable distance of sixteen crotchet beats, reduced to four for the later suavely sighing, languishing descent (1:16) followed by token balancing ascent. You’ll already have noticed the delicacy of trills and appoggiaturas, but especially at the first violins’ soft transitional passage at the end of the exposition (3:37), only to be stunned by its loud restatement by all the strings and oboes to begin the development (3:39). The resulting storm is, however, soon shrugged off by the soft first violins dancing in gentle, rising sequences (3:59), gradually gathering ground into a tutti (4:10) to usher in the recapitulation. Gábor Tákacs-Nagy achieves a judicious balance between vitality and late 18th century grace, but the lack of a repeat of the second part of the movement (3:39 to 6:12), when the exposition has been repeated, is irritating. In the coda (6:13) listen out from 6:20 for the first theme now in quadruple canon twice, echoed from first violins to cellos and basses, then horns, then violas, at two crotchet beats’ distance.

Second choice, the lovely Adagio slow movement of Concerto No 3 where Bohren is tender, yet flowing, with reflective yet sweet tone and benign humility, opening out a little for the brief shadows of the development (tr. 2, 2:34), but soon softer and gentler. Mozart as soloist was pleased when praised for his “beautiful, pure tone”, in which for me Bohren succeeds. Like Skride he plays Sam Franko’s cadenza (5:56) but maybe an alternative version, without the recall of the orchestra’s version of the third theme of the opening arioso (1:40) Skride includes. Bohren is more introvert, seeking a more rarefied environment, Skride more extrovert, favouring a more bold, varied and colourful approach.

Michael Greenhalgh

Musik und Theater, November 2021
Die beiden berühmten Geigenkonzerte Mozarts - KV 216 in G-Dur und KV 218 in A-Dur - hat der junge Schweizer Geiger Sebastian Bohren bereits 2018 eingespielt. Doch dann war er unzufrieden mit dem Resultat, ging im Lockdown noch einmal intensiv ans Studium der Partituren und feilte an seiner Mozart-Geigentechnick. Die Musiker vom Aargauer Ensemble CHAARTS, die unter Leitung von Altmeister Gabor Takacs-Nagy schon beim ersten Mal mit viel Energie Energie und Charisma Mozart gespielt hatten - die A-Dur Sinfonie KV 201 zeugt mitreissend davon - wurden erneut zusammengetrommelt und gemeinsam realisierte man eine gereifte Interpretation der beiden Konzerte. Es hat sich gelohnt, wie man feststellt, wenn man Sebastian Bohren jetzt zuhört: Lebhaft und frisch klingt hier jeder Moment, eine Fülle an kleinen interpretatorischen details macht Bohrens Mozart spannend und abwechslungsreich, ohne dass er seine Interpretations-Ideen allzu demonstrativ ausleben würde. Und die Musizierlust ist weder dem Solisten noch dem Ensemble abhanden gekommen, eher im Gegenteil: Kaum vorstellbar, dass man Mozart noch pulsierender und energiegeladener spielen könnte, ohne an Charme und Eleganz zu sehr einzubüssen.
| Bild
Fono Forum, Oktober 2021
Es gibt gewiss keinen Mangel an hervorragenden Aufnahmen von Mozarts Violinkonzerten KV 216 und 219, sie sind absoluter Standard. Sebastian Bohren interpretiert die Soli stilsicher, beredt, musikalisch schlüssig mit hell timbrierten Ton und sparsam im Vibrato. (...)
Ein Mozart-Juwel.
| Bild
BBC Music Magazine, September 2021
Rating: *****

The booklet note tells us that this programme was originally recorded in the pre-pandemic year of 2018. Sebastian Bohren then decided that his own contribution still wasn’t as good as it could be, and insisted on re-recording both concertos with the same artistic team – which wasn’t possible until mid-2020, when the need for social distancing presented a fresh challenge. It is much to this orchestra’s credit that only fractional technical differences, if any, can be spotted between the various sessions. Ensemble is full-toned and super-precise at every point, with lovely attention paid to the part-writing in the Symphony’s first movement especially. Some of the accentuation here is over-punchy, but not enough to be troubling, and the total result brims with that special kind of music-making joy and fun that’s a Mozart trademark.

Bohren’s gorgeous solo playing chimes in with these qualities. The sound that this young Swiss draws from his Guadagnini violin is full, handsome, in no way turbocharged and vividly alert to the music’s every shift and turn. Performances of these early-ish works often come across as bland, making you wish that Mozart had returned to the genre at the height of his powers; here, on the contrary, both concertos sound like the vibrant masterworks they already are. An eyebrow can be raised (no more than that) regarding Bohren’s cadenzas which, while not stylistically jarring, perhaps tend to go on a shade too long – an exception being in the Adagio second movement of K219, which sounds just right.

Malcolm Hayes

The Strad , August 2021
Violinist aims for perfection in elegant and well-balanced Mozart concertos

Here is a twice-cooked recording. After doing it all once, Sebastian Bohren decided they hadn’t done Mozart justice, so they went back to record it all again. Bohren has a clarity akin to what in an actor would be called perfect diction, at the service of style and drama. This is lucid, colourful playing, full of strength but always light on its feet. His tone is sweet, with a vibrato both warm and discreet. That vocal quality is apparent in the central Adagio of the G major Concerto, a wonderfully shaped aria unfolding with all the time in the world. The finale has charm and elegance.

The opening tutti of the A major Concerto has an operatic quality, vivid and thrusting onward, with prominent horns and dramatic pauses heightened by the generous acoustic. After his graceful opening Adagio Bohren brings great rhythmic energy to the Allegro aperto, with gleaming tone on the E string and springing staccatos. Forte–piano dynamics are vigorously punched by soloist and orchestra alike. The Adagio is suave, with separated notes and phrases all but joining within the prevailing legato, and the finale trips along happily before Takács-Nagy and the orchestra milk the Turkish section for all the drama it will give. They also give a spirited performance of the Symphony no.29. The recording is a model of balance and clarity.

TIM HOMFRAY

Gramophone, Juli 2021
Sebastian Bohren’s previous outings with the CHAARTS Chamber Artists have seen him directing hefty repertoire – Beethoven (7/16) and Hartmann (6/17) – from the soloist’s spot. For a pair of Mozart concertos he cedes direction to Gábor Takács-Nagy, with results that offer bags of character and consideration.

You hear it in the A major Symphony at the heart of the programme, at the very opening of the work, where the spotlight is turned just slightly from that famous first-violin motif to catch the undulating harmonic parts beneath; and again in the Andante, whose lines catch the light off each other as they intertwine. It’s not a soft-centred performance, by any means, though, with plenty of athleticism in the outer movements and the gawky Minuet.

As for the concertos, being relieved of directorial duties means that Bohren can concentrate on extracting the juiciest tone from his 1761 Guadagnini, sure in the knowledge that the orchestra is in safe hands. Not that they play safe – the responsiveness between players is palpable, and the physicality of their playing is audible in the occasional click of bows or the sizzle of rosin. These musicians are chamber artists, after all, acting as a gathering of soloists rather than merging into corporate blandness – an approach that reaches its climax in the parade of personae they assume in the episodes of the Fifth Concerto’s Rondeau finale. Add to this a generous Zurich church acoustic, which gives particular presence to the excellent woodwind and horns, and the result is a listening experience that commands the attention from start to finish. Which way will Sebastian Bohren’s questing approach to repertoire take him next?

David Treasher

Atlanta Audio Club, Juli 2021
With the very capable assistance of CHAARTS, a Switzerland-based ensemble comprised of musicians from a number of high-profile chamber organizations, Swiss violinist Sebastian Bohren (b. Winterthur, 1987) does a superlative job clarifying the reasons why Mozart’s Concertos Nos. 3 and 5 have long been considered the incredible beauties that they are. Listening to these performances, we have no idea of the hard work and dedication that went into them, so perectly is it sublimated to the greater cause that Mozart’s musical ideas leap forth as naturally as fresh leaves in the spring.
Here, Bohren plays the Ex-Wanamaker-Hart violin made by Guadagnini of Padua in 1761. An instrument rich in tone color, it allows Bohren to encompass all the nuanced sounds and gestures that put these two concertos across so memorably.
Concerto No. 3 in G Major, K216, like its companion on this program, was composed in 1775, when Mozart was just nineteen years old. That is astonishing to think about considering its perfect synthesis of form and feeling. It bears witness to the young composer’s seemingly endless melodic inventiveness and love of tone color. The present performance is distinguished by the easy alternation of piano and forte passages by the soloist and between muted strings, and by the pizzicato playing by the ensemble. An incredibly tender Adagio is at the heart of the work, while the finale is in the form of a Rondeau, whose repetitions of an infectious, chuckling theme in quarter notes allow Bohren plenty of opportunity to
demonstrate the breadth of his technique. And then it ends suddenly after the coda, as if the soloist had just taken it into his head to step offstage! I imagine Mozart’s audiences must have relished this little joke of Mozart’s, just as we can in this recording.
Concerto No. 5 in A Major, K219, has a personality all its own. Its opera buffa style and the sudden appearance of a soloist-led Adagio dolce section in the midst of the opening Allegro, help give it the impression of an opera in concert style. Add its balance of emotion and restraint, its sudden time change from 3/4 to 2/4, and its penchant for unison crescendos, and you have the makings of a most enjoyable experience. As he did in K216, Mozart breaks in with a surprise in another brisk Rondeau finale, namely an episode of Janissary, or “Turkish” music, with its distinctly percussive character. (What would this boy think of next!)
In between the two concertos, the program makes room for Symphony No. 29 in A Major, K201, the most impressive early fruit of Mozart’s prowess in the
symphonic medium.
A quiet introduction to the opening Allegro movement, sometimes omitted (but not here), gives way to an onslaught of repeated notes and tremolondo figurations, a striking touch that gives this symphony its dinstictive character. There follow an Andante and a Minuet, with dotted rhythms and muted strings, and then an Allegro con spirito finale with simulated hunting-horn calls adding to the appeal for the listener.This was the richest and most dramatic symphony Mozart had written to date, and the present performance by CHAARTS under Ga?bor Taka?cs-Nagy furthers the impression of the teenaged composer who had all the tools he required and needed only the enrichment of life experience to come into his own as one of the great ones.

Phil's Classical Reviews

The Sunday Times, Juli 2021
The Swiss violinist is best known for his chamber-music-making, so it is appropriate that these alert, vital performances of the G and A major Concertos are accompanied by an orchestra comprised of fellow chamber musicians. His keen, sweet, intense tone and bravura playing are matched by his colleagues in Takacs-Nagy’s fiery Sturm und Drang account of the symphony in the same key.
- Hugh Canning

wfmt, Juli 2021
Swiss violinist Sebastian Bohren makes his Avie label debut with two concertos from Mozart’s “year of the violin” – Nos. 3 and 5 – paired with the composer’s youthful Symphony No. 29. Bohren’s interpretations bring out the sparkling energy of the concertos, written when Mozart was just 19 years old. His partners on the album, famed Hungarian violinist-turned conductor Gábor Takács-Nagy and the CHAARTS Chamber Artists – comprised of leading European soloists and chamber musicians – perfectly embody these characteristics.

Klassik Heute, Juli 2021
Da meint man, man kennt „seinen“ Mozart – und dann kommt ein ungestümer ungarischer Dirigent mit einem springlebendig aufspielenden Orchester und einem feinnervigen Geiger und mischt alles auf. Man meint beim Hören direkt Gábor Takács-Nagy überall im Orchester herumspringen zu sehen, wie er in jedem einzelnen Orchestermitglied neues Feuer entfacht. Und so frisch-lebendig und befeuert spielen die Chaarts Chamber Artists auch. Schon den ersten Tutti-Akkord im G-Dur-Violinkonzert KV 216 stellt Takács-Nagy mit einem solchen Aplomb hin, dass man nur hört: „Schaut her, ich bin’s!“

Beispielhaft klangredend spielen die Orchestermusiker, die allesamt aus international bekannten Kammerformationen kommen, betonen etwa im Andante der A-Dur-Sinfonie KV 201 den dialogischen Charakter durch Heraushebung der Gegenstimmen, zeigen im Menuett deutlich, wie der punktierte Rhythmus strukturbildend ist, und machen im Finale freudig-vibrierend und federnd richtige Trampolin-Musik. Das süße Adagio des G-Dur-Konzertes verschwimmt nicht in Sentimentalität, sondern wirkt luzide und bleibt ein gewissermaßen vorantreibendes Adagio. Immer artikuliert das Orchester in den Phrasen natürlich, wie atmend – oder eben redend, und produziert so „Mozarts strahlendstes Wollen“ (Alfred Einstein).

Melancholische Verschattungen
Wenn sich Mozarts Musik, wie so oft, melancholisch verschattet, tun sich sekundenlang Abgründe auf, doch gleich darauf leuchtet wieder die „Oberstimme des Glücks“ (Alfred Einstein) hervor. In der „alla-turca“-Episode im Finale des A-Dur-Violinkonzertes KV 219 übertreiben die Streicher es nicht mit dem ruppigen „col-legno“-Spiel, fahren dafür fast drohend drein, als wenn ein Türkenüberfall vor der Türe stehe. Und überhaupt freut man sich immer auf die herrlich tönenden und wendigen Bläser, die zum Beispiel das G-Dur-Konzert innerlich schmunzelnd so beiläufig beschließen: „Ist’s schon aus?“

Schlanker, innig-süßer Geigen-Ton
Der Geiger Sebastian Bohren antwortet auf so viel anspringendes Temperament mit schlankem, feinem, innig süßem, bisweilen flehentlichem Ton und einer deutlich hörbaren Bewusstheit: Man hört, dass er jede Phrase, jede melodische Wendung, ja jede Verzierung durchdacht hat, alles ist trennscharf gespielt. Jede Phrase singt er aus, jede Rückkehr zum Hauptthema im Rondo kostet er aus, so dass diese Rückkehr wie eine Heimkehr wirkt. Im Spiel mit dem Orchester ereignen sich spritzig-geistvolle Dialoge, in denen der Geiger den etwas verinnerlichteren Widerpart darstellt.

Die Aufnahme fand in einer Kirche statt, in der Reformierten Kirche Oberstrass in Zürich: Die hat einen sehr langen Nachhall: Dem Rezensenten ist es zu viel Kirche und zu wenig Konzert-Atmosphäre.

Rainer W. Janka [17.07.2021]

Der neue Merker, Juni 2021
Wer sich die Aufnahmedaten dieses Mozart-Albums ansieht, wird feststellen, dass die Symphonie Nr. 29 im Jahr 2018 und die beiden Violinkonzerte erst 2020 in der Reformierten Kirche in Oberstrass Zürich eingespielt worden sind. Das ist auf einen der äußerst seltenen Fälle zurückzuführen, wo ein Solist mit seiner ersten Aufnahme wegen nicht passgenauer energetischer und musikalischer Kongruenz mit Dirigent und Orchester gesagt hat: Nein, zurück an den Start! Sebastian Bohren ist ein gewissenhafter Musiker, der seiner inneren Stimme folgt: „2018 war ich – wie ich im Nachhinein feststellte – geigerisch nicht genügend vorbereitet. Entsprechend klang die Aufnahme zwar korrekt, aber nicht ausreichend durchdrungen und dadurch gezwungenermaßen angepasst. Ich wusste von meinen guten Erfahrungen mit Schubert, dass mir Mozart eines Tages liegen würde, habe die Stücke damals allerdings noch nicht zu Ende gearbeitet. Im Lockdown 2020 nahm ich das dann mit einer Vehemenz in Angriff, die mich sehr stolz macht. Hinter dem jetzigen Resultat kann ich wirklich stehen: Da ist jeder Takt mit Liebe gestaltet.“

Mit Rat zur Seite stand ihm dabei der Dirigent und Geiger Gérard Korsten (in Mozartsachen durchaus Harnoncourt und Abbado geeicht), mit dem er – ausnahmsweise Corona sei Dank – zwei Monate lang jede Note der Violinkonzerte Nr 3 in G-Dur, K 216 und in A-Dur, K 219, beide aus dem Jahr 1775, durchging und alle Harmonien, Phrasen und Verzierungen auf Stimmigkeit und Stil abtasten konnte. Was die Kadenzen anlangt, so setzte Bohren beim G-Dur Konzert auf die Meisterschaft des Robert Levin, beim A-Dur Konzert stammen die Kadenzen von Joseph Joachim.

Herausgekommen sind klassisch ausbalancierte Interpretationen, das schlanke feingliedrige Geigenspiel von Sebastian Bohren ist ganz einer himmlisch federnden Eleganz des Tons verpflichtet. Verspieltes Experiment und aristokratischer Salon, dafür sorgen Gábor Takács-Nagy und das 2010 gegründete, nur aus Streichquartettspielern bestehende und im schweizerischen Boswil beheimatete Ensemble Chaarts Chamber Artists auf der einen und der grandiose Tonmeister Andreas Neubronner auf der anderen Seite.

Ich finde, das fulminante Musikerlebnis ist am Ende ganz und gar ein echter und einzigartiger Sebastian Bohren. Freilich weiß Bohren um die Errungenschaften der Originalklangschulen von Strichtechnik und Artikulation her, aber der Virtuose findet seinen unmittelbar eigenen Weg, um Mozarts frühes Genie klanglich umzusetzen und sich höchstpersönlich anzuverwandeln. Auf der »Ex-Wanamaker-Hart«-Violine, 1761 von Guadagnini in Parma gebaut, erleben wir Wiedergaben voller ehrlicher Hingabe, einem in allen Abschattierungen singenden bis jauchzenden Ton verpflichtet, und das in einer Perfektion, die rar ist. Ausgiebig proben lohnt sich halt doch. Mit dem ungestümen Dirigenten Gábor Takács-Nagy und Bohren prallen außerdem zwei grundverschiedene Temperamente aufeinander, deren Reibung der Spannung und dem Schabernack in den flott frech dahin flitzenden Allegros und in den Andante und Adagio-Passagen einer lauschig schmeichelnden Duftigkeit zugute kommt.

Zwischen den Violinkonzerten ist die Symphonie Nr. 29 in A-Dur, K 201 aus dem Jahr 1774 zu hören.

Dr. Ingobert Waltenberger

kulturtipp, Juni 2021
Geigerische Kunst

Sebastian Bohren hat vor fünf Jahren mit Beethovens Violinkonzert den Geiger-Olymp erklommen. Aber mit Mozarts Violinkonzerten 3 und 5 zeigt der Schweizer nun, wie weit er sich in den letzten drei Jahren entwickelt hat. Da ist (s)ein schwärmerischer Ton, der alle Liebe zu dieser Musik aufzeigt, zu hören. Da ist aber noch mehr geigerische Kunst auszumachen, die alles wundersam fein und höchst lebendig erklingen lässt. Gabor Takacs-Nagy und die Chaarts spielen im selben Geist. Christian Berzins

pizzicato, Juni 2021
Die Tätigkeit als Kritiker mag einen manchmal selber bedrücken oder auch die Rezensierten. Denn auch wenn eine CD wie diese hier mit frisch und lebendig vorgetragenem Programm mit gelungen versierter technischer Umsetzung erklingt, so hat man nur direkt davor eine andere mit einem ähnlichen Programm gehört. Und davor natürlich auch schon die ein oder andere. Und die Erinnerungen schwirren einem dann auch durchs Ohr und schon ist die gerade vorliegende Scheibe, ja, gut, sehr gut, ja, wirklich, aber sie hinterlässt eben auch keinen enormen oder außergewöhnlichen Eindruck.

Der Solist Sebastian Bohren hat zu dieser Aufnahme eine kleine Botschaft auf der Website des Labels hinterlassen. Dort führt er aus, dass die Aufnahme ursprünglich schon mal 2018 und 2020 neu aufgenommen wurde, weil er beim ersten Mal, auch mit Corona Bedenkzeit, mit sich selber noch nicht so zufrieden war. Alle Beteiligten ließen sich auf diese zweite Runde ein und so kam eben diese erfreuliche Einspielung heraus. Gut, den Vergleich haben wir nicht, aber das jüngere Ergebnis ist jedenfalls gelungen.

Die A-Dur Symphonie fügt sich zwischen die beiden Konzerte und passt sich im Stil ohne Bruch ein. Wirkt der erste Einstieg noch ein wenig zurückgenommen, so entfaltet das Orchester im weiteren Verlauf seine Spielfreude, so dass das Allegro con spirito des Schlusssatzes wirklich mit Geist und Esprit erklingt.

Radioklassik, Juni 2021
Es kommt schon vor, dass Künstlerinnen und Künstler bestimmte Werke in ihrer Karriere mehr als einmal auf CD aufnehmen. Neue Interpretationsansätze, neue Erfahrungen, oft neue musikalische Wegbegleiter spielen dabei eine bedeutende Rolle. Auch Sebastian Bohren hat nun die Mozart Violinkonzerte Nr. 3 und 5 zum bereits zweiten Mal eingespielt.

Neuaufnahmen gewisser Werke sind keine Seltenheit. Dass allerdings zwischen der ersten CD Aufnahme und der Neuinterpretation nur zwei Jahre liegen, ist schon eher ungewöhnlich. „2018 war ich geigerisch nicht genügend vorbereitet. Entsprechend klang die Aufnahme zwar korrekt, aber nicht ausreichend durchdrungen.“ Sagt der Geiger Sebastian Bohren selbst über diesen außergewöhnlichen Schritt, und ergänzt: „Hinter dem jetzigen Resultat kann ich wirklich stehen: Da ist jeder Takt mit Liebe gespielt.“

Sebastian Bohren gehört für mich zu jenen Künstlern der jüngeren Generation, die ohne großes Drumherum immer geradlinig ihren Weg gehen und ihre Erfolge sukzessive nach und nach einfahren, ohne große Werbe- oder Medienkampagnen, obwohl er bisher bei RCA bzw. Sony veröffentlicht hat. Dass er eigentlich musikalisch keine Kompromisse eingehen möchte, beweist Bohren nun mit dieser Mozart CD, erschienen beim englischen unabhängigen Label Avie. Das gleiche Setting wie 2018, derselbe Ort, die gleichen Musiker*innen, der gleiche Dirigent. Aber Bohren jetzt eben reifer und mit den beiden Konzerten im Reinen. Locker, luftig und leicht in den Ecksätzen lyrisch-beseelt im jeweiligen Adagio, das ist der interpretatorische Ansatz. Die CHAARTS Chamber Artists, ein Kammerorchester ausschließlich aus profilierten Streichquartettspieler*innen mit einzelnen Gästen an den Blasinstrumenten, stehen ihm dabei wieder großartig zur Seite. Bohren und CHAARTS, das ist eine Zusammenarbeit, die ich schon vor Jahren bei Beethoven oder auch Mendelssohn hochgelobt habe. Der Geiger wirkt dabei fast als Primus inter pares, der zwar im Vordergrund steht, aber sich beim Klang und der Art des Musizierens bestens in das Orchester integriert. Ergänzt wird die CD durch eine lebendige und spritzige A-Dur Symphonie von Mozart (KV 201), die das Programm wunderbar abrundet. (mg)

BBC Radio 3, Januar 2021
Mozart from Switzerland next, violinist Sebastian Bohren bringing his sweet, athletic sound to the best-known violin concertos – the G Major and A Major – and the scale of these performances feels just right.
The Rondeau Finale of Mozart’s G major violin concerto in the new recording from Sebastian Bohren with a Swiss ensemble, CHAARTS chamber artists which describes itself as probably the biggest string quartet in the world, players gathered from top quartets and European orchestras, conducted here by Gábor Takács-Nagy. Lively, attractive chamber-sized performances of the two best-known Mozart violin concertos, Nos. 3 and 5, plus Symphony No. 29 with crisp lively direction from Tackas-Nagy. A resonant acoustic but the
recording still delivers the detail, and that’s new from AVIE.

Nur Digital via iTunes/Spotify erhältlich
Download-Link

(September 2019)

Kritiken
Classique HD II, April 2020
Note Globale: 4.5 out of 5 stars (4,5 / 5)
Interprétation: 5 out of 5 stars (5 / 5)
Qualité sonore: 4.6 out of 5 stars (4,6 / 5)
Bien-être: 4.6 out of 5 stars (4,6 / 5)
Récompense(s): Choix Classique HD

Au début de cette année, le violoniste suisse Sebastian Bohren a attiré beaucoup d’attention avec son enregistrement en concert de la Sonate pour violon op. 134 de Chostakovitch dans un arrangement pour orchestre à cordes et percussions, voici maintenant le dernier enregistrement d’exception de ce violoniste incroyablement productif et original, avec un chef-d’œuvre qui évoque un cadre sonore sombre pouvant comparativement être entendu comme le miroir de l’atmosphère menaçante de la Grande Terreur stalinienne : avec la Sonate pour violon en fa mineur, op. 80 de Sergei Prokofiev. Pour cette dernière, Sebastian Bohren prolonge pour une nouvelle fois le cadre tonal et enregistre la sonate en concert dans un arrangement pour violon, orchestre à cordes et percussions. L’arrangement que l’on peut entendre sur cet enregistrement a été créé par Andrei Pushkarev, vibraphoniste dans l’ensemble Kremerata Baltica de Gidon Kremer.

C’est encore du bel ouvrage que nous propose Sebastian Bohren, avec ce merveilleux arrangement de la sonate en fa mineur de Prokofiev, arrangement que l’on doit à Andrei Pushkarev, vibraphoniste dans l’ensemble Kremerata Baltica de Gidon Kremer. Le violoniste a su s’accaparer cette nouvelle version de la sonate avec un jeu tout en subtilités et une parfaite concentration pour développer l’atmosphère pesante et monacale que Andrei a mis dans cette oeuvre.

Ce sont des artistes haut niveau qu’accompagne Sebastian sur cet enregistrement live, Andrei Pushkarev aux Percussions et le Georgisches Kammerorchester Ingolstadt. On ressent une parfaite connexion entre ces musiciens et c’est grâce à cela que l’exceptionnel né et que l’étrange atmosphère a pu prendre place.

Il en ressort une sonate, qui n’en est plus vraiment une, juste dans la forme, fait d’imaginaires, d’étrangetés et de moments magiques. C’est un beau moment de musique à vivre.

Murmann Magazin, Januar 2020
Mehr als ein Geigentalent

Fast möchte man sagen, Sebastian Bohren ist ein Tausendsassa. Im letzten Jahr hat er enorm erfolgreich seine CD mit Violinkonzerten von Felix Mendelssohn und Benjamin Britten herausgebracht. Dann folgte die Live-Aufnahme von Schostakowitschs Violinsonate. Und Ende des Jahres legte er eine Weltpremiere nach: die Violinsonate f-Moll op. 80 von Sergej Prokofjew. Dafür erweitert Sebastian Bohren ein weiteres Mal den klanglichen Rahmen und hat die Sonate in einer Bearbeitung für Geige, Streichorchester und Perkussion live aufgenommen. Andrei Pushkarev, Vibraphonist in Gidon Kremers „Kremerata Baltica“, hat das Arrangement eigenes für diese Aufnahme neu eingerichtet. Dabei bleibt der Musiker immer bescheiden: Erlebt man ihn live, trifft man einen jungen Mann, der exzellent und charmant durch sein Programm führt und auch vermeintlich Sperriges so intensiv und meisterhaft intoniert, das auch der ungeübte Klassikhörer den Atem anhält und spürt: Hier spielt ein ganz Großer.

Pizzicato Magazin, Dezember 2019
*****

Es ist gerade ein Jahr her, da realisierte der Geiger Sebastian Bohren zusammen mit der Camerata Zürich eine Orchester-Neufassung von Shostakovichs Violinsonate op. 134. Wir wissen, dass sich der umtriebige, 32-jährige Schweizer auf so etwas nicht ausruht. Jetzt schon findet das ambitionierte Konzept eine Neuauflage mit Sergei Prokofievs Erster Violinsonate op. 80, welche diesmal vom georgischen Kammerorchester Ingolstadt ins orchestrale Format erhoben wird. Verantwortlich für das Arrangement der Neufassung ist der Schlagzeuger Andrei Pushkerev. Einmal mehr lässt eine solche Ausweitung eines kammermusikalischen Werkes ganz neue Dimensionen aufblühen: Rätselhaft und etwas bedrohlich machen die tiefen Streicher den Raum weit für den Auftritt des Solisten. Sebastian Bohrens Spiel ist spannungsgeladen und steht selbstbewusst über dem dichten Klanggeschehen. Sein markanter, zugleich schwerelos-eleganter Ton gibt dem Schweizer einen starken Wiedererkennungsfaktor.

Wo im Original ein sprechender Dialog zwischen Klavier und Violine dominiert, tritt an dessen Stelle nun ein Prozess des organischen Zusammenwachsens – etwa, wenn Sebastian Bohren und vor allem die Streicher des Orchesters faszinierend sensible Anknüpfungspunkte ausloten. Viel kreative Abenteuerlust zeigt sich beim Perkussionisten Andrei Pushkarev sowohl in den vielen motorischen Impulsen, aber auch in vielfarbigen klangsinnlichen Bereicherungen. Bei all dem scheint sich die Spontaneität des Liveauftritts beflügelnd auszuwirken. Man möchte in den enthusiastischen Applaus, den der Mitschnitt nicht vorenthält, sofort einstimmen. Sony veröffentlicht auch diese – wieder aufnahmetechnisch bestechende- Aufnahme ausschließlich als Download.

A year ago violinist Sebastian Bohren and the Camerata Zurich produced an orchestral version of Shostakovich’s Violin Sonata op. 134. The ambitious concept is now applied to Sergei Prokofiev’s First Violin Sonata op. 80. The percussionist Andrei Pushkerev is responsible for the arrangement of the new version. Once again, such an enlargement of a chamber-musical work allows completely new dimensions. Right at the beginning, mysterious and somewhat threatening low strings make room for the soloist’s performance.

Sebastian Bohren’s playing is tenseful and stands confidently above the dense orchestral sound. His distinctive, yet weightlessly elegant sound is very characteristic. The original dialogue between piano and violin is replaced by a process of organic merging – for instance when Sebastian Bohren and above all the orchestra’s strings fascinatingly explore sensitive points of contact. The percussionist Andrei Pushkarev shows a lot of creativity not only in the motoric pulsation, but also through the multi-coloured, sensual tonal enrichment. The spontaneity of the live performance seems to have an inspiring effect. Sony releases this technically impressive recording exclusively as a download.

variazionigoldberg.it, November 2019
Accentuando i caratteri già drammatici e "sinfonici" del fantastico originale di Prokofiev, Andrei Pushkarev ha costruito una splendida, drammatica, sonata per violino e orchestra cui lui stesso mette gli accenti alle percussioni.

Non è una operazione nuova, in precedenza la stessa operazione, con gli stessi interpreti è stata riservata alla sonata per viola di Shostakovich.
Qui il materiale sonoro di base mi pare che abbia permesso risultati più notevoli.

Il rinforzo di bassi profondi consente al violino di Bohren di fluttuare nell'aria, quasi ci fosse Nureyev che danza sulla grancassa del Romeo e Giulietta o della Bella Addormentata.

La registrazione ad alta dinamica - live - di Sony è sensazionale, anzi in alcuni passaggi i bassi sono addirittura esagerati per un normale ascolto sonoro.
Ma senza alcun accenno di impastamento della voce chiarissima del violino.

Il tono complessivo è molto drammatico con rarissimi momenti di tregua al pathos.

Una corsa travolgente conclude la sonata, nell'allegrissimo finale sempre con la puntualizzazione delle percussioni ad ogni passaggio.

Una visione non comune di una composizione eccezionale. Non so cosa ne penserebbe Prokofiev se potesse ascoltare questa interpretazione originale eppure perfettamente rispettosa del testo.

Io posso solo dire che l'ascolto è intenso ed estremamente coinvolgente.

Gran bel disco, certamente da ricorda di questo 2019 ricchissimo di proposte discografiche, anche coraggiose.

Classique HD, Oktober 2019
Cette Sonate Op. 80 est à la base pour violon et piano, elle a été transcrite par ‘Andrei Pushkarev’, qui est également percussionniste, pour cordes et percussions. C’est une merveille que l’on à la chance d’entendre là.

Dès le premier mouvement on sait déjà que cette interprétation de la sonate pour violon sera grandiose. L’Andante est plutôt de caractère sévère, le jeu du violon y est comme un supplice et c’est de toute beauté, l’archet délivre un son extraordinaire, un son venu d’ailleurs, comme le chant profond d’une baleine.

Le second mouvement est une explosion de sonorités, la caisse claire et le tambour appuient la cadence et les accords lourds des archets gonflent les forces du tableau de la bataille glaciale.

Le troisième mouvement est en partie plus serein, il se fait douceur avec ce violon qui fait monter lentement la tension jusqu’à ce que l’air devienne funèbre. Tandis que les archets se tiennent prêts, un xylophone rend l’ambiance plus sereine et apaisante.

Le dernier mouvement est tel le final d’une bataille gagnée, le violon semble y respirer de toute sa grandeur et offrant une dernière part de douceur puis dans un moment inquiétant venu des cordes, le violon vient chanter une phrase apaisante. Le plus dur est fait

Il faut avouer que cette version est magistrale et sa retranscription pour orchestre est a tomber et est magistrale, quelle puissance et quelle délicatesse la fois. C’est tout simplement une version culte.

Klassik Begeistert, September 2019
Die Komposition von Prokofiews Violinsonate zog sich, bedingt durch den Krieg und die komplizierten Lebensumstände des Komponisten in dieser Zeit von 1938 bis 1946 hin. Ursprünglich für Violine und Klavier geschrieben, wurde die hier gespielte Fassung für Violine und Schlagwerk auf Anregung Sebastian Bohrens von Andrei Pushkarev erarbeitet.

Das Werk beginnt düster, in getragenem Tempo, ein schwermütiger Grundton durchzieht den ersten Satz, der erst gegen Ende ein schnelles Tempo einschlägt, wogegen das Allegro stürmisch bewegt beginnt, aber später auch abrupte Tempowechsel erfährt. Die Solovioline kann hier mit virtuosen Passagen glänzen, vom Schlagwerk dezent unterstützt.

Das Andante des dritten Satzes lässt wieder elegische Ruhe einkehren, das Finale schließlich beginnt wieder wild bewegt, nach mehrfachem Tempowechsel klingt das Werk mit einem lyrischen Violinsolo aus.

Der junge Schweizer Geiger Sebastian Bohren ist bereits seit einigen Jahren sehr erfolgreich auf internationalen Konzertpodien unterwegs, arbeitet mit verschiedenen Ensembles und Dirigenten zusammen. Auch einige CD-Einspielungen haben bereits positives Echo gefunden.

Sein Spiel auf einer Violine von Giovanni Battista Guadagnini verrät Reife und großes technisches Können, in diesem schwierigen Werk auch Temperament und gestalterische Fähigkeit. Andrei Pushkarev und das Georgische Kammerorchester sind kongeniale Begleiter bei diesem Live- Konzert in der Stadtkirche von Brugg. Eine temperamentvolle, höchst kompetente Wiedergabe dieses schwierigen, aber reizvollen Werkes.

Note: 1

von Peter Sommeregger

mehr laden






PRESSE

Volksblatt , Juli 2022

Anschliessend konnte man das wunderbar vorgetragene Violinkonzert in e-moll, op. 64, von Felix Mendelssohn-Bartholdy geniessen. (Die wunderbar vorgetragenen Klänge des Solisten waren so präzise und stimmungsvoll, dass der anhaltende Applaus nicht mehr enden wollte.

Liechtensteiner Vaterland, Juli 2022

Solist mit ausgeprägter Bühnenpräsenz: Schon gleich in den ersten Takten des Violinkonzerts stand Sebastian Bohren im Mittelpunkt.

Berner Zeitung, Juli 2022

Sebastian Bohren erhielt den Goldenen Bogen an der Musikfestwoche Meiringen. Bohren spielte sehr schön und mit irgendwie schwebendem Geigenbogen. Er gestaltete die Soli durchdacht, klar im Ton und mit steigender Leidenschaft, immer im Dialog mit dem Orchester.

mehr laden

REPERTOIRE

[PDF herunterladen]

KONTAKT

Sebastian Bohren

sebastian.bohren@strettaconcerts.ch

Management Sebastian Bohren

Eniteo Arts Management
Anna Wegelin, Artist Manager
Rahel Metzler, Artist Manager

annawegelin@eniteoarts.com
https://eniteoarts.com/

Stretta Concerts Brugg

Künstlerische Leitung

info@strettaconcerts.com
strettaconcerts.com/

Brugg Festival

Künstlerische Leitung

info@bruggfestival.ch
www.bruggfestival.ch

Artist Consultant

Aimée Paret

aimee@aimeeparet.com
aimeeparet.com

IMPRESSUM

Fotos

Marco Borggreve, Utrecht

Videos

Mirjam Rogger, Brunnen, Andreas Fleck, Zürich

Gestaltungsvorlage

Simone Claaßen-Bohren, Hamburg

Coding

Hannes Bärtschi, Samuel Karsko

Escola GmbH, Zürich